Der Shiitake stammt ursprünglich aus ostasiatischen Regionen, wie China und Japan. Hier ist er seit ca. 2.000 Jahren bekannt. Er hat sich in seiner Evolution, samt Fortpflanzungszyklus, an die dort gegebenen natürlichen Bedingungen, mit heftigen Regenfällen und Stürmen, angepasst. In der traditionellen Shiitake-Zucht wird die Methode von "soak and strike" seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, um diese Bedingungen zu simulieren. Die massive Feuchtigkeitszufuhr gepaart mit Erschütterungen helfen dem Shiitake seine Bedürfnisse zu deckeln.
Der Shiitake hat aber noch eine Besonderheit. Er wird üblicherweise nicht in Erde gesetzt, da sein Myzel nicht zwangsläufig den Kontakt zum Erdreich sucht. Das hat als positiven Nebeneffekt, dass man Shiitakestämme platzsparend stapeln kann.
Ist der Pilzstamm nun ausreichend durchwachsen, (mind. 6, eher 8 - 12 Monate nach dem Beimpfen) fruchtet er spontan am liebsten ab Ende März und wieder ab Anfang September eines Jahres, wenn die Temperaturen mild sind und die Feuchtigkeit steigt. Die Spontanfruchtung fällt meist jedoch mager aus, da in unseren Breitengaden eben nicht die optimalen Bedingungen für den Shiitake herrschen. Wenn man also eine reichhaltige Ernte von ihm einfahren möchte, sollte man den Pilzstamm mind. 2-mal, jedoch nicht öfter als 5-mal, im Jahr „aktivieren“. Mit diesem Prozess hilfst Du einerseits, dem Stamm regelmäßig die nötige Feuchtigkeit zurückzuführen und andererseits, die Fruchtkörperbildung zu forcieren.
Also schnapp dir zu oben genannten Zeiten dein Shiitake –Pilzholz und hilf ihm mit den nachfolgenden 2 Schritten aufzuwachen!
Die zwei Schritte der Aktivierung - „Aufwecken“:
- Wasserbad: der durchwachsene Stamm wird für 24 - 48 Stunden komplett in sauberes, kaltes Wasser getaucht (Regentonne, Badewanne, Gartenteich, Bach). Damit die Stämme nicht auftauchen, werden sie mit einer stabilen Abdeckung, wie z.B. einer Platte oder Holzbrettern und darüberliegenden Steinen beschwert.
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Aufschlagen: Nachdem das Wasserbad beendet wurde, wird der Stamm mit der Stirnseite / Schnittfläche, aus ca. 10-15 cm Höhe, über dem harten Boden oder einem Stein 4 - 6 mal kräftig aufgeschlagen.
Durch das Wasserbad (1) und anschließende Aufschlagen (2) wird das Pilzmyzel im Stamm zur Fruchtkörperbildung angeregt. Nach ca. 5-7 Tagen entstehen schon Baby-Pilze (Primordien), die bei sehr trockenen Bedingungen auch täglich kurz bewässert werden können (kein Muss!). Schon bald darauf (10. - 21. Tag nach Aktivierung) sind deine Shiitake erntereif.
Regeneration: Jeder Pilz muss sich nach der anstrengenden produktiven Phase der Fruchtkörperbildung erstmal erholen. Also gönne deinem Shiitake nach der Aktivierung eine Erholungsphase von mind. 6 - 8 Wochen bis Du wieder nachhilfst.
Bis zum nächsten Wecken reichen die natürlichen Niederschläge und es sollte eher nicht zusätzlich bewässert werden. Nach der Erholungsphase kann der Stamm erneut „geweckt“ werden. Vermeide bitte eine Aktivierung im Hochsommer bei brütigen Temperaturen und im tiefen frostigen Winter!
Falls dein Shiitake trotz Aktivierung nicht fruchtet, braucht er meist noch etwas Zeit. Der Shiitake ist ein sehr bedächtiger Pilz, der eher langsam sein Holz erschließt. Habe Geduld mit ihm und versuche es einfach in 4 - 6 Wochen nochmal. Er wird dich sicherlich bald mit einer ersten Ernte belohnen.
Viel Erfolg mit deinem aktivierten Shiitake!
empfehlenswerte Literatur:
Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms; Paul Stamets
Mycellium Running; Paul Stamets
empfehlenswerter Link:
www.shiitake.de/infos_allg/shii-take/shiitake.html